6. März. 2016 18:49

TAKUDAI Lehrgang in Dresden – Dritter Tag

Heute war der letzte Tag des Dresd’ner TAKUDAI-Lehrganges. Und noch einmal konnte ich etwa 1,5 Stunden bei Sensei Naka trainineren.

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Tatsuya Naka (7th Dan JKA)

Wie bereits die bei früheren Trainingseinheiten begann das Training nach der Erwärmung mit Zukis und Blöcken aus Shizentai mit Fokus auf Hüftdrehung nach dem Schema

Zuki mit Hüftdrehung Links + Zuki mit Hüftdrehung Rechts + Zuki mit „Double-Twist“ Mitte

HeianYondanIm Anschluss daran ging es direkt weiter mit Heian Yondan. Nachdem die Kata Sequenz für Sequenz aufgebaut war, hat Sensei Naka einige der Doppelarmtechniken auseinander genommen. Neben Morote-Uke, dass auch als Uchi-Uke mit gleichzeitigem Ura-Zuki gesehen und trainiert werden kann ging es im Folgenden vor allem um die abgebildete Sequenz.

Dazu wurde eine passende Anwendung mit Partner trainiert. Blocken, gleichzeitig Arm greifen, Hals aufziehen und Shuto-Uchi zum offenen Hals, dann das Gleichgewicht durch Zug am gegriffenem Arm brechen und durch schräges nach oben links-„rumziehen“ am Kopf zu Fall bringen.

Sehr interessant war es, die Kata mit nur einem Arm zu laufen, während die jeweils andere im Gürtel steckte. Obwohl ich die Kata bereits unzählige Male gelaufen bin, bin ich dabei beim teilweise sehr schnellen Zählen gelegentlich ins Stocken gekommen. Und auch die Ura-Variante, insbesondere der oben abgebildeten Sequenz, hatte es in sich.

Heian Yondan schloss sich Kanku Dai an. Hier ging es dann nicht mehr ganz so sehr ins Detail, sondern wir sind die Kata lediglich einige Male gelaufen.

Den Abschluss des Trainings und damit auch des großartigen zweiten TAKUDAI-Lehrganges, bildeten die inzwischen fast schon üblichen 10 Kime-Zukis aus Kiba-Dachi.

Résumé

Wieder einmal ist ein tolles Trainingswochenende vorüber. Es waren drei sehr intensive, anstrengende und lehrreiche Karatetage bei denen ich viele alte Bekannte wieder getroffen und neue kennengelernt habe.

Leider ist mir dieses Jahr erstmals eine gewisse Intoleranz und Ignoranz gegenüber teilweise nur geringfügig anderen Ansichten oder Interpretationen aufgefallen. Da macht jemand eine Erwärmung, die soweit ich weiß in einem anderen Verband unter sportmedizienischen Gesichtspunkten entwickelt wurde, aber eben etwas anders strukturiert ist und beispielsweise nicht gleich aus der Kalten heraus mit Springen beginnt, und schon hört man von allen möglichen Seiten (selbst von Leuten, von denen ich mehr Offenheit erwartet hätte) wieso sich da jemand erdreistet, etwas anders zu machen. Da sagt Sensei Naka in der Heian Yondan explizit an, bei der Wendung in Kokutsu-Dachi mit Kakiwake-Uke über die Körpermitte zu drehen, und fast alle um mich herum machen die „klassische“ Wendung und verschieben den Körperschwerpunkt noch vor der Wende. Da äußert tatsächlich im Training jemand lautstark sein Missfallen über die „Abwärmung“ und promt schreit einer zurück „Du kannst ja gehen, wenn es Dir nicht passt“ (beides finde ich respektlos). Was mir am Konzept der TAKUDAI-Lehrgänge so gut gefällt ist, dass hier verschiedene Verbände wie SKID, DJKB, AJKA und DKV gemeinsam trainieren. Wir sollten eine solche Gelegenheit als Chance wahrnehmen, von den anderen zu lernen, denn überall gibt es intelligente und engagierte Menschen, die sich Gedanken machen. Und überall haben sich bestimmte Methodiken und Konzepte durchgesetzt – gute und auch verbesserungswürdige. Nur weil man etwas schon immer so gemacht hat bedeutet das nicht, dass man es beibehalten sollte. Ich für meinen Teil nehme mir bei jedem Trainer, egal aus welchem Verband er kommt, das mit, was mir sinnvoll erscheint.

Trotz dieses etwas negativen Beigeschmackes war auch der zweite TAKUDAI-Lehrgang ein unvergessliches Erlebnis.

Und obwohl ich mich richtig gut fühle und nur sehr wenig Muskelkater verspüre, denke ich, auf das heutige Sixpacktraining zu verzichten ;).

Bilder mit (echten) Menschen gibt es wie üblich auf der Bilderseite zum Lehrgang.

5. März. 2016 23:58

TAKUDAI Lehrgang in Dresden – Zweiter Tag

Am zweiten Tag des TAKUDAI-Lehrgangs erwarteten mich Sensei Naka und Murakami.

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Tatsuya Naka (7th Dan JKA)

Durch die erste Traininingseinheit zogen sich zwei Themen wie ein roter Faden:

  • Hüfte
  • Starke Techniken durch Benutzen der richtigen Muskeln (Kompression)

Sensei Naka konnte wieder einmal mit seiner unglaublich schnellen und lockeren Hüftbewegung begeistern. Und so haben wir beispielsweise folgende Kombination geübt:

vor mit Oi-Zuki + im Stand gleicher Arm: Age-Uke + Soto-Uke + Gedan-Barai + Uchi-Uke + Gyaku-Zuki

Dabei wurde die Geschwindigkeit sukzessive gesteigert, bis es am Ende unmöglich war, noch zu überlegen. Und obwohl ich weit entfernt von zufrieden mit mir war, lief das Ganze am Ende wesentlich lockerer als zu Beginn.

Weiterhin wurde Uchi-Uke als gute Vorbereitung für die starke Ausführung anderer Techniken präsentiert. Das erscheint sehr plausibel, da beim Uchi-Uke üblicherweise die Muskulatur unterhalb der Arme (seitlich über den Rippen) angespannt ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass man nun vor jeder Technik eine Uchi-Uke ausführen soll :). Aber zum Erlernen des entsprechenden Körpergefühls scheint das eine gut zu funktionierende Übung zu sein.

Ein weiteres interessantes Detail aus dem Erfahrungsschatz von Sensei Naka ist dass ein Zuki stärker ist, wenn der Ellenboden wie beim Tate-Zuki nach unten zeigt und nur die Faust im letzten Moment gedreht wird.

Nach dem Kihon ging es um die Kata Tekki Sandan. Die folgende Sequenz wurde zuerst kihonartig, dann mit dem Partner (Kata-Bunkai) trainiert:

tekki-sandan

Zum Schluss sind wir die Kata mehrere Male gelaufen und das Training endete mit zwei Durchläufen Tekki Shodan.

Manabu Murakami (7th Dan SKIF)

Nach der Mittagspause ging es weiter bei Sensei Murakami.

Eine gefühlte Ewigkeit wurden verschiedene Techniken drillartig im Kiba-Dachi trainiert.

  • Choku-Zuki,
  • Sanbon-Zuki,
  • Mae-Geri + Choku-Zuki,
  • Choku-Zuki mit gesprungener 180°-Wende,

Das war unglaublich Kräftezehrend und hat bei mir zur Ausschüttung von unglaublich vielen Endorphinen geführt ;).

Danach ging es weiter mit Mawashi-Geri. Zunächst IM SITZEN -> „Hallo Krampf“ – hier habe ich ein klares Defizit. Besser lief dann der Mawashi-Geri-Drill mit Partner – wechselseitig viele schnelle Kizami-Mawashi-Geri („ransteppen“) zum Kopf.

Als nächstes stand Kata auf dem Programm – zunächst eine Variation der Taikyoku-Shodan (nur Gedan-Barai + Oi-Zuki) und im Anschluss ein kleiner Marathon aus

  • Heian Shodan,
  • Heian Nidan,
  • Heian Sandan,
  • Heian Yondan,
  • Heian Godan,
  • Tekki Shodan,
  • Bassai Dai,
  • Jion,
  • Enpi,
  • Kanku Dai

Und dann war die schöne Trainingszeit auch schon wieder vorbei.

Morgen ist leider bereits der letzte Tag des diesjährigen TAKUDAI-Lehrganges.

 

Bilder mit (echten) Menschen gibt es wie üblich auf der Bilderseite zum Lehrgang.

4. März. 2016 10:18

TAKUDAI Lehrgang in Dresden – Erster Tag

Es ist soweit, der vorerst letzte Dresd’ner TAKUDAI-Lehrgang hat begonnen.

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Wie bereits im letzten Jahr war ich bereits zwei Stunden vor Beginn des ersten Trainings in der Halle, um bei den letzten Vorbereitungen zu helfen. Da alles sehr gut organisiert war, gab es auch keinen Stress. Pünktlich zum Beginn des Trainings waren alle Ankömmlinge „abgefertigt“ und ich stand rechtzeitig in der Reihe.

Manabu Murakami (7th Dan SKIF)

Die erste Einheit wurde in der Oberstufe komplett von Sensei Manabu Murakami gestaltet (bis violett übernahm etwa nach der Hälfte des Trainings Nagai Shihan).

Das Training war anstrengend und extrem kurzweilig und begann mit diversen drillartigen Standübungen (Shizentai) wie

  • Zuki
  • Mae-Geri
  • Mae-Geri + Zuki
  • Zuki + Mae-Geri
  • Zuki + Mae-Geri + Zuki
  • 180°-Wende + Zuki
  • 360°-Wende + Zuki

Dem folgte eine nach und nach aufgebaute Kombination aus je drei Zukis in verschiedenen Stellungen aus dem Stand heraus:

  • Kiba-Dachi rechts
  • Kiba-Dachi links
  • Zenkutsu-Dachi rechts vor
  • Zenkutsu-Dachi links vor
  • Zenkutsu-Dachi rechts zurück
  • Zenkutsu-Dachi links zurück

Danach ging es um korrekten Kokutsu-Dachi. Der Wechsel zwischen Kokutsu-Dachi (mit Shuto-Uke) und Zenkutsu-Dachi (90° versetzt mit Gedan-Barai + Gyaku-Zuki) wurde – ebenfalls als Drill – alleine und mit Partner geübt. Der Fokus lag darauf, das jeweils gebeugte Knie nicht zu bewegen. Diese Übung werde ich unter Garantie in der nächsten Zeit mit meiner Übungsgruppe ausprobieren :).

Den Abschluss des heutigen Tages bildete Kumite. Im ersten Teil wurden vier einzelne Sabaki-Block-Konter-Kombinationen, zunächst alleine und dann mit Partner trainiert:

  • Angriff Oi-Zuki:
    • Tate-Shuto-Uke (zur offenen Seite) + Gyaku-Zuki
    • Age-Uke (zur geschlossenen Seite) + Kizami-Mawashi-Geri + Gyaku-Zuki
  • Angriff Mae-Geri:
    • Gedan-Barai (zur offenen Seite) + Gyaku-Zuki
    • Gedan-Barai (zur geschlossenen Seite) + Tate-Shuto-Uke (zurückgleiten) + Kizami-Zuki (reingleiten)

Diese Kombinationen wurden dann zu einer zusammenhängenden zusammengefasst und in Dreiergruppen (zwei Angreifer, ein Verteidiger) geübt.

Meine Gruppe (ich als Verteidiger) wurde von Sensei Murakami auserkoren, das Ganze vorzuzeigen (noch bevor wir die Kombination auch nur einmal gemeinsam gelaufen waren). Zum Glück hat er zuvor noch einige Details erläutert, so dass ich genug Zeit hatte die Bewegungsabläufe und teilweise ungewohnten Wendungen im Geiste noch einmal durchzugehen, und mich so wohl nicht völlig blamiert habe :).

Ich freue mich schon sehr auf den morgigen Tag mit Sensei Tatsuya Naka (7th Dan JKA), bei dem ich nun bereits einige Male intensiv trainieren konnte und bin sehr gespannt auf den mir bisher unbekannten Takeo Nakayama (5th Dan JKA).

 

Bilder mit (echten) Menschen gibt es wie üblich auf der Bilderseite zum Lehrgang.