Direkt nach dem Iaido-Lehrgang sind wir nach Prachatice aufgebrochen. Die Fahrt dahin ist immer ein kleines Abenteuer. Nach gut der Hälfte der Strecke geht es auf die Landstraße und die ist mal richtig gut ausgebaut und mal ein Feldweg.
Nach zig Umleitungen sind wir dann nach gut 4,5 Stunden angekommen und haben uns erst einmal aufs Ohr gehauen.
5 Stunden später ging es um 8:00 Uhr mit der Kata Kanku Sho bei Sensei Naka Tatsuya los. In der zweiten Einheit gab es – noch einmal bei Naka-Sensei Heian-Kata-Bunkai. Das war sehr gut, da wir wirklich viel mit dem Partner ausprobieren konnten und Naka-Sensei die „Leiden des jungen P.“ wieder sehr zellibriert hat ;).
Mein „Einstieg“ ins Gasshuku aber war die letzte Einheit bei Okuma-Sensei. Schnelligkeit durch Einsatz der Hara in Kombination mit, Koordination, Technik und Kraft waren das Thema. Und das bedeutete 1,5 Stunden schwitzen. Erst sehr schnell und oft hintereinander eine Variante der Taikyoku Shodan und dann 45 Minuten lang Dauerkumite mit ständig wechselnden Trainingspartnern. GROßARTIG!!!
So, nun gehts gleich zum Abendessen mit guten alten Bekannten (eigentlich ist das hier inzwischen ein deutsches Gasshuku ;))
Oss und bis morgen.
Alle Posts zum CZ Gasshuku 2023 in Prachatice findest Du in chronologischer Reihenfolge unter #CzGasshuku2023.
Trainingsnotizen
Erste Einheit (Dan): Kanku Sho bei Naka Tatsuya
- Sequenzen
- KK mit Morote-Uke
- Locker schnappend
- Bild: Tablett – Expansion ->Kontraktion
- Mae-Geri mit beidhändigem Hikite – Druck nach vorn, nicht zurück
- Manji-Uke: 80% vorn (Gedan-Barai)
- Morote-Zuki: Oberkörper stark drehen
- 1. Sprung: Bild: Beine in den Körper ziehen (nicht „springen“)
- 2. Sprung: Beine wechseln (nicht „springen“)
- 3. Sprung: nur schnell die Stellung wechseln (nicht „springen“)
- Wendung mit Uchi-Uke: Arme kreuzen
- KK mit Morote-Uke
- Allgemeines
- Während des Springens kann man nichts tun! -> vermeiden zu springen
- KK – Bild: Spiralfedern in den Beinen -> Spannung
- „Center of gravity“
- Tong tong tong… zsuut zsuut
Zweite Einheit (Dan): Heian Kata-Bunkai bei Naka Tatsuya
- Heian Shodan
- Gedan-Barai + Tetsui + Zuki: Block zur offenen Seite + Arm mit Tetsui-Bewegung weiterführen und den Gegner damit aus dem Gleichgewicht bringen (jetzt ist der Gegner geschlossen) + Konter
- Shuto-Uke + Shuto-Uke (zwei Varianten)
- Blocken mit Ausholbewegung und Konter mit gleiher (Shuto-)Hand
- Blocken mit erstem Shuto + Konter zum Hals mit zweitem Shuto + Schitt nach vorn mit Wurf
- Heian Nidan
- Erste Sequenz: Block + Greifen und Arm verdrehen + Ura-Zuki + Tetsui mit erstem Arm
- Gyaku-Uchi-Uke-Sequenz – Varianten
- Handhebel beim Drehen des Gyaku-Uchi-Uke (ähnlich wie Bassai Dai)
- Angriffsarm mit Gyaku-Uchi-Uke-Bewegung übernehmen und greifen, den Gegner über dessen Mitte nach unten ziehen + Mae-Geri von unten nach oben an den Gegner
- Heian Sandan
- Doppelblock: Gegner greift Gi-Jacke, erster Gedan-Barai geht in die gegnerische Armbeuge – der Gegner beugt sich einem entgegen, der Uchi-Uke schlägt auf den entgegenkommenden Kopf
- Block mit Ellenbogen in KD – Varianten:
- Block mit Ellenbogen + gleichzeitiges Greifen des gegnerischen Arms mit der linken Hand + Tetsui
- Block mit dem Ellenbogen + schnelles Weiterdrehen durch Instabilität des rechten Beines + Empi + schnelles Wieder-raus-drehen
- Block mit dem Ellenbogen + Wendung auf der Stelle und Empi in den Bauch + nochmalige Wendung auf der Stelle + Empi in den Rücken + Wurf (Arm hebeln, nicht so sehr über die Beine Werfen)
- Heian Yondan
- erste Sequenz:
- Zukiblock mit Tate-Shuto-Uke mit Greifen des gegnerischen Arms (seitlich rausgehen), gleichzeitig für Shuto-Uchi ausholen + Shuto-Uchi zum Hals
- Fortsetzung: Gegner blockt den Shuto-Uchi und greift den Arm -> Patt -> Gegner öffnet beide Arme (eigene und den des Gegners) + Hiza-Geri
- Griff zum Kopf und Hiza-Geri: mit beiden Armen seitlich Blocken (sicherer)
- erste Sequenz:
- Heian Godan
- Juji-Uke eher als Block mit gleichzeitigem Konter (Zuki) verstehen -> sicherer
- Allgemein
- Hebel:
- Gegner durch kurze unerwartete Bewegungen verwirren
- Bewegungen langsam und natürlich ausführen, damit der Gegner „mitmacht“ und nicht anfängt, dagegen zu arbeiten (Beispiel: jeder hält jeweils einen Arm des Gegners, man übergibt seinen Arm an den Gegner und lässt selbst los – der Gegner hat kurzzeitig beide Hände belegt und man selbst eine Hand frei)
- Gedan-Barai – Grundbewegung ist vielfältig nutzbar vom Gedan-Block bis hin zum Shodan-Tetsui
- Hebel:
Dritte Einheit (Dan): „Unsoku with Hara and Quickness“ bei Okuma Koichiro
- Spaß mit Taikyoku Shodan
- Sabaki beim Block, vor beim Konter
- Sabaki beim Block, auf der Stelle wechseln mit Hara beim Konter
- Komplette Kata in Hangetsu-Dachi
- Block in Hangetsu-Dachi, Zuki in Zenkutsu-Dachi
- Kihon-Ippon-Kumite mit Hara
- Block + Kiri-kaeshi mit Konter
- Block + Kiri-kaeshi mit Konter + weiteren Zuki (gleicher Arm)
- Deai (Block und Konter gleichzeitig – Age-Uke und Zuki)
Und da habe ich immer bei den DANs reingeguckt und den Meister Lebelt gar nicht gesehen 🙁 Schade, schade, schade, hätte euch gerne mal wieder die Hände geschüttelt…
Musste heute nach der letzten Trainingseinheit leider schon wieder abreisen, muss morgen erbern 🙁
Schönes Gasshuku weiterhin!
Der fränkische Leser 🙂
👍
Thema Trainingsnotizen:
Wir rätseln hier alle über Manji Uke, 80% vorn – kann ja wohl nicht die Gewichtsverteilung sein oder? Stellung ist doch in der Regel Kokutsu Dachi und da ist das Gewicht doch auf dem hinteren Bein…
Kannst du das kurz näher erläutern?
VG
A J
Gemeint ist, dass man 80% des Fokus (Impuls, Kraft, Shi …) auf den vorderen Arm (Gedan-Barai) gelegt werden soll und dadurch die Stellung stabiler und kraftvoller wird. Als Übung hat der Partner versucht, das vordere Bein anzuheben – und tatsächlich ist das beim Fokus auf den Gedan-Barai viel schwerer als wenn man sich auf die entgegengesetzte Bewegung konzentriert.
Hallo,
was genau ist der praktische Sinn dahinter?
Wie ich geschrieben habe:
„… und dadurch die Stellung stabiler und kraftvoller wird …“
Abgesehen davon zeigt es, welche Wirkung es hat, wenn man entsprechend der gewünschten Wirkung den Fokus auf die richtigen Teile der Bewegung legt.