Die Kata ist für mich eine Übungsform, eine Art Choreographie, die ich benutze, um Techniken, Kombinationen von Techniken, Wendungen, Atmung, den Wechsel von Intensität, Spannung und Entspannung usw. weitergehend zu trainieren.
Die Kata ist eine gute Möglichkeit das im Kihon gelernte zu festigen und zu vertiefen, ohne dafür einen Trainingspartner zu benötigen.
Vor allem die höheren Katas zeigen zudem Techniken und Stellungen, die im Kihon eher selten geübt werden und regen an, diese gesondert zu trainieren.
Ich spreche hier noch nicht von Kata-Bunkai oder Anwendung sondern nur vom „Ablaufen“ des Embusen mit dem Ziel, karatetypische Techniken und Bewegungsabläufe zu verinnerlichen.
Shotokan kennt 26 Katas.
Entsprechend meiner ganz persönlichen Sicht auf die Kata halte ich es für erstrebenswert, alle 26 Shotokan-Katas vom Ablauf her zu beherrschen. Denn nur dann kann ich sie nutzen um mein Karate zu perfektionieren.
In der Vergangenheit ist es mir dabei immer wieder passiert, dass ich plötzlich nicht mehr sicher war, wie es weitergeht, wenn ich eine Kata eine Weile lang nicht mehr gelaufen bin. Beim letzten Turnier hat mich das sogar den ersten Platz gekostet.
Doch wie schafft man es, die Abläufe im Kopf zu behalten?
Wiederholung ist die Mutter des Lernens!
Eine Bekannte meinte bei dem Thema neulich, dass sie jeden Tag alle 26 Katas läuft. Unter der Annahme, dass jede Kata im Schnitt eine Minute dauert ist das mit einem Aufwand von etwa einer halben Stunde am Tag sicher machbar. Allerdings benötigt man dafür natürlich den notwendigen Platz. Nicht immer ist ein großes Wohnzimmer oder eine Wiese hinter dem Haus vorhanden. Jetzt gerade sitze ich in einem Hotelzimmer, in dem ich wohl die Tekkis laufen könnte, mit Nichten aber eine Kanku Sho.
Da es mir aber nur darum geht, den Ablauf im Kopf zu behalten, um die Kata zum Trainieren nutzen zu können, „laufe“ ich die Katas jeden Abend auf der Stelle und deute die einzelnen Techniken nur an. Manches Mal gehe ich sie sogar nur im Kopf durch (das ist deutlich schwieriger als sie tatsächlich zu laufen). Das bedeutet aber, dass ich immer den kompletten Ablauf abspule. Dabei habe ich einen zweitägigen Rhythmus, in dem ich alle 26 Katas wiederhole. Ähnliche Katas wie Jion und Ji’in sind dabei ganz bewusst auf verschiedene Tage gelegt.
Gerade Tage:
- Heian Shodan
- Heian Sandan
- Heian Godan
- Bassai Dai
- Enpi
- Jion
- Kanku Dai
- Gankaku
- Jitte
- Sochin
- Meikyo
- Chinte
- Gojushiho DAi
Ungerade Tage:
- Heian Nidan
- Heian Yondan
- Tekki Shodan
- Tekki Nidan
- Tekki Sandan
- Hangetsu
- Bassai Sho
- Kanku Sho
- Nijushiho
- Ji’in
- Wankan
- Gojushiho Sho
- Unsu